Dieter Baumann und die Zahnpasta
1999 im Trainingslager in St. Moritz wurden beim 5000-Meter-Olympiasieger von Barcelona 1992 nach Trainingskontrollen zweimal deutlich erhöhte Nandrolon-Werte festgestellt. Doch Baumann fühlte sich unschuldig. Zwar schloss er anfangs einen Komplott aus, weil aber in einer von ihm benutzten Zahnpasta der Wirkstoff Norandrostendion nachgewiesen werden konnte, sprach er von einem »kriminellen Akt« und stellte bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Strafanzeige gegen unbekannt wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Wer der angebliche Täter war, wurde nie abschließend geklärt. Baumann erhielt zwar vom Deutschen Leichtathletik-Verband sein Startrecht zurück, der Weltverband IAAF aber sperrte ihn für zwei Jahre.
Marco Boriello und der Sex
Der Fußballprofi beim AC Mailand wurde Ende 2006 positiv auf Kortikoide getestet. Seine Freundin erklärte, Boriello müsse sich beim Geschlechtsverkehr mit ihr »angesteckt« haben – sie habe eine Entzündung im Intimbereich mit Medikamenten behandelt.
Astrid Strauß und die Erdbeerbowle
Die Schwimmerin erklärte ihren überhöhten Testosteronwert mit dem Genuss von Erdbeerbowle bei einer Faschingsfeier am Vorabend der Deutschen Meisterschaft 1992.
Susen Tiedtke und das Masthähnchen
Die deutsche Weitspringerin wurde im März 1995 mit Anabolika im Urin erwischt. Hochgezüchtete Hähnchen, die sie in den USA gegessen habe, sollten angeblich für den Befund verantwortlich sein.
Ivonne Kraft und die explodierte Asthmaspraydose
Die deutsche Mountainbike-Fahrerin wurde im Mai 2007 mit Fenoterol erwischt. Sie sagte, vor dem Start habe ihre Mutter einen Asthmaanfall gehabt, ihre Spraydose habe aber nicht funktioniert. Deshalb habe die Mutter »wie eine Wilde« auf den Tisch geschlagen, wodurch die Flasche explodiert sei. Dabei habe sie wohl das Mittel eingeatmet.
Dario Frigo und die Schwäche für Medikamente
Der italienische Radrennfahrer, Zweiter des Giro d’Italia 2001, gab im Anschluss an eine Razzia bei einem Polizeiverhör zu, immer verbotene Medikamente bei sich gehabt zu haben. Doch: »Ich habe sie nie benutzt.« Die Arzneimittel bei sich zu tragen, sei »eine Schwäche« von ihm. Zudem wurde bei ihm ein synthetisches Blut-Präparat (Hemassist) gefunden. Frigo dazu: »Ich kann nicht sagen, welche Substanz in meinem Koffer war.«
Christian Henn und die Zeugungskraft
1999 machte der deutsche Radrennfahrer ein Hausmittel der Schwiegermutter verantwortlich für seinen erhöhten Testosteronwert. Das Mittel habe seine Zeugungskraft stärken sollen, erklärte Henn.
Tyler Hamilton und der mysteriöse Zwilling
Der US-Radprofi hatte eine verblüffende Erklärung parat, wie es bei ihm zu einem Dopingbefund bei der Vuelta im September 2004 kommen konnte. Er habe sich keineswegs fremdes Blut transfundieren lassen. Vielmehr sei er eine Chimäre (Mischwesen) und die fremden Blutzellen in seinem Körper würden von den Stammzellen eines noch vor der Geburt gestorbenen Zwillingsbruders produziert.
Raimondas Rumsas und die kranke Schwiegermutter
Die Frau des Radprofis transportierte in ihrem Wagen im Jahr 2002 etliche Dopingmittel – angeblich Medikamente für ihre kranke Mutter. Im Jahr danach wurde dem Litauer während des Giro d’Italia Epo-Doping nachgewiesen. Rumsas vermutete seinen Rennstall Lampre als Übeltäter.
Frank Vandenbroucke und der kranke Hund
Rumsas Kollege Frank Vandenbroucke sagte nach dem Fund von Medikamenten in seinem Haus, das sichergestellte Asthmamittel Clenbuterol sei für seinen Hund bestimmt gewesen.
Gilberto Simoni und der Kokstee
Der italienische Radrennfahrer machte 2002 den Tee seiner Tante verantwortlich, nachdem bei ihm Spuren von Kokain ermittelt wurden.
Johann Mühlegg und die Diät
Beim spanischen Skilangläufer Johann Mühlegg wiederum soll eine spezielle Diät während der Olympischen Winterspiele von Salt Lake City 2002 daran schuld gewesen sein, weshalb beim dreifachen Sieger das dem Epo ähnliche Darbepoetin festgestellt wurde und man ihm alle drei Goldmedaillen aberkannte.
Lenny Paul und das Hormonhack
1997 hatte es den britischen Bobfahrer erwischt. Den hohen Nandrolonwert führte er auf das Hackfleisch in der Bolognese-Soße zurück, die er am Vortag über seine Spaghetti gekippt hatte. Für Paul waren die hormonbehandelten Rinder die Schuldigen.
Floyd Landis und der Whisky
Wenige Tage nach der Tour de France 2006 wurden positive Proben beim US-Amerikaner bekannt. Nach einem Parforceritt über Berge der höchsten Kategorie hatte Tour-Direktor Christian Prudhomme noch gestaunt: »So eine Leistung habe ich in 20 Jahren nicht erlebt.« Doch Analytiker konnten Landis eine überhöhte Konzentration von Testosteron nachweisen. Auf einer Pressekonferenz bestritt Landis jedoch, gedopt zu haben. Es sollen »zwei Bier und mindestens vier Whisky« gewesen sein, die seinen Testosteronwert ansteigen ließen. Später gestand er jahrelanges Doping.
Sara Errani und Mamas Pasta
In einer am 16. Februar 2017 genommenen Urinprobe von Errani waren Spuren von Letrozol, einem hormonellen und metabolischen Mittel, gefunden worden. Sie hatte den Verstoß in einer Anhörung eingeräumt. Sie behauptete, das Medikament habe ihre Mutter einnehmen müssen, da sie vor zehn Jahren an einem Tumor erkrankt war. Bei der Zubereitung von Pasta für die Familie habe die Mutter die Speise aus Versehen mit Letrozol kontaminiert
